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Artikelserie über Facetten der KI

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Im zweiten Teil der Serie „Künstliche Intelligenz“ von onpulson, dem Fachportal für Entscheider im Mittelstand, widmen sich die Autoren Prof. Dr. Norbert Pohlmann und Ulla Coester, der Rolle der Unternehmen in Bezug auf Digitalisierung und KI: Unternehmen können sich nicht länger auf ihrem Vertrauensvorschuss ausruhen – Durch die steigende Geschwindigkeit in der Digitalisierung und die sich offenbarenden Sicherheitslücken werden die Nutzer immer skeptischer. Deshalb müssen Unternehmen aktiv werden und sich durch ihr Handeln nicht nur neues Vertrauen erarbeiten, sondern auch die gewonnene Vertrauenswürdigkeit langfristig erhalten. Es gilt die Maxime, den Menschen mit seinen Bedürfnissen in den Fokus zu rücken, um langfristiges Vertrauen zu generieren.

Ein relevantes Kriterium für die Vertrauenswürdigkeit ist Zutrauen. Generell kann man dieses im Hinblick auf die Funktionalität dadurch erzeugen, dass Hersteller und Diensteanbieter sowohl über die Fähigkeit als auch über die entsprechenden Mittel verfügen. Dadurch kann man eine verlässliche sowie sichere Technologie, respektive Dienste und Anwendungen, bereitstellen. Obwohl diese Anforderung von hoher Bedeutung ist, wurde sie bis dato keinesfalls immer optimal erfüllt, da die zur Verfügung gestellten Technologien bislang aus verschiedenen Gründen nicht konstant ordnungsgemäß funktionierten. Dies hat teilweise zur Folge, dass Nutzer innovative Technologien per se infrage stellen. Daher liegt es an den Herstellern eine Vorgehensweise sowie ein Konzept zu entwerfen, um dieses Kriterium nicht nur zu erfüllen, sondern auch dokumentieren zu können. Mit Zuverlässigkeit hingegen ist gemeint, dass Technologien sowie Lösungen nur die Dinge ausführen, die seitens der Nutzer gewünscht sind, beziehungsweise die man erwartet und dies möglichst hundertprozentig zuverlässig. Zuverlässigkeit impliziert somit, dass Unternehmen per se wohlwollend sind und im Sinne ihrer Nutzer handeln, das heißt sich an deren Bedürfnissen orientieren, anstatt auf ihre eigenen Interessen zu fokussieren. Zum Beispiel, indem sie die Schwächen ihrer Nutzer nicht instrumentalisieren und so vermeiden, ihnen Schaden zuzufügen.

Momentan gibt es jedoch weder eine reglementierte Produkthaftung noch ein wahrnehmbares Verantwortungsbewusstsein seitens der Technologiekonzerne, wie es beispielsweise in der Automobilbranche gang und gäbe ist. Das heißt, es ist möglich Anwendungen und Dienste zu offerieren, die nicht zwangsläufig einen normierten Grad an Zuverlässigkeit bieten. Um dieses Defizit zu beheben, müssen Hersteller Mechanismen integrieren, mittels derer sie den Grad der Zuverlässigkeit optimieren und im Weiteren dann darstellen können. Ein weiterer Faktor ist die gelebte Integrität, diese zeigt sich darin, dass man seitens der Hersteller und Diensteanbieter alle Faktoren berücksichtigt, die jeweils die relevanten Aspekte der Vertrauenswürdigkeit beinhalten und hier insbesondere die ethischen Dimensionen beachtet. Das bedeutet, dass der Hersteller als Vertrauensnehmer alle Versprechen, die er gegeben hat, überhaupt prinzipiell einhalten kann und auch tatsächlich einhält sowie generell dazu bereit ist, sowohl Normen als auch Werte der Nutzer zu berücksichtigen. Aktuell ist dies nicht durchweg der Fall, da oftmals noch das Geschäftsmodell „Bezahlen mit persönlichen Daten“ präferiert wird. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Hersteller und Diensteanbieter den Wert von Reputation und Glaubwürdigkeit nur als zweitrangig einstufen – das heißt letztendlich nicht im notwendigen Maße dazu bereit sind, durch eine ethische Vorgehensweise Verantwortung für das Allgemeinwohl der Gesellschaft zu übernehmen.

Folglich wird es künftig für Unternehmen immer wichtiger werden, qua ihrer Vertrauenswürdigkeit ein solides Vertrauensverhältnis zu ihren Nutzern aufzubauen. Dies lässt sich jedoch nicht durch das Einhalten von Gesetzen erreichen. Denn im Prinzip können Diensteanbieter zwar ihre Nutzer dazu verleiten allen AGBs zuzustimmen, um so datenschutzkonform mit den persönlichen Daten agieren zu können, doch erreicht man dadurch eher das Gegenteil. Vor allem, wenn dies mit dem Hintergedanken geschieht allgemeine Grundrechte wie beispielsweise das Recht auf Privatsphäre zu missachten, wie dies im Cyber-Raum momentan geschieht. Wenn folglich Unternehmen tatsächlich eine dauerhafte Geschäftsbeziehung anstreben und als Vertrauensnehmer die damit einhergehende Verantwortung ernst nehmen, sollten Geschäftsmodelle zukünftig auf Transparenz basieren und eine Digital Ethik verfolgen, die den Menschen in den Mittelpunkt der Technologie stellt.

Den gesamten Artikel der Serie gibt es unter:
https://norbert-pohlmann.com/news/artikelserie-ueber-facetten-der-ki-it-systeme-warum-vertrauen-fuer-unternehmen-so-wichtig-ist/
Weitere Beiträge zum Thema KI und Vertrauen finden sich unter:
https://norbert-pohlmann.com/artikel/vertrauen-ein-elementarer-aspekt-der-digitalen-zukunft/

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