Prof. Dr. Norbert Pohlmann spricht sich für den geplanten neuen elektronischen Personalausweis aus, vor allem für die positiven Aspekte der elektronischen Authentikation. In einem Nachrichtenbeitrag der ARD Tagesthemen am 22.09.07 verdeutlichte er, dass der Identitätsdiebstahl im Internet eines der größten Probleme ist, die wir zurzeit haben. Das könnten wir mit Hilfe des elektronischen Personalausweises verbessern und optimieren, da wir uns mit diesem überall eindeutig darstellen können.
Nach den Plänen des Innenministeriums soll der elektronische Personalausweis neben einem sichtbaren digitalen Bild auch unsichtbar gespeicherte Fingerabdrücke sowie einen Pincode für eine elektronische Identität enthalten. Kritiker sehen in dem Ausweis, zusätzlich zu dem Wunsch von Wolfgang Schäuble Online-Durchsuchungen per Gesetz zu ermöglichen, einen weiteren Vorstoß und befürchten eine Entwicklung zum gläsernen Bürger. Datenschützer haben Bedenken, die Sicherheitsbehörden könnten persönliche Merkmale zentral erfassen. Hier müssen natürlich entsprechende datenschutzrelevante Lösungen gefunden werden.
Sicherheitsexperten begrüßen die Idee, mit dem Ausweis eine elektronische Authentikation jedes Einzelnen zu schaffen. Mit dem elektronischen Personalausweis und der dazugehörigen Infrastruktur seien die größten Sicherheitsprobleme im Internet einfacher zu lösen. Die bisherigen – für Onlinegeschäfte notwendigen – unzähligen und umständlichen Passwörter sind oftmals unsicher und können durch die elektronische Authentikation ersetzt werden. Der Nutzer bekäme so eine eindeutige Identität und könnte kryptographisch und damit sicher beweisen, dass er die richtige Person ist, die einen Dienst im Internet nutzen möchte. Anstatt eine ID und ein Passwort über den Browser einzugeben, wird mit Hilfe einer PIN der elektronische Personalausweis lokal am Computer aktiviert, der dann sicher und eindeutig den Identifizierungsprozess durchführt. Das könnte viele Betrügereien verhindern. Um hier optimale Sicherheit erreichen zu können, sind zusätzliche Infrastrukturen und entsprechende Rechnersysteme notwendig, die für die Vertrauenswürdigkeit garantieren (vgl. Trusted Computing).
