Viele Jahre wurde der vorinstallierte Virenschutz von Microsoft belächelt. Experten hielten ihn für unsicher und rieten zu gekauften Security-Suites. Im Interview mit Deutschlandfunk erklärt Prof. Norbert Pohlmann, Leiter des Institut für Internet-Sicherheit – if(is), wo die Verbesserungen der Software liegen und ob der Defender nun ausreichend Schutz bietet.
Denn laut Einschätzung des Internet-Security-Experten wurde das Produkt stark optimiert: „Inzwischen ist Windows 10 auf dem Markt und der Defender ist sehr viel besser geworden. Das hat sich in der letzten Zeit geändert. Ich habe mir die Bewertungen der Testlabore angeschaut, die ganz viel Antivirensoftware testen. Da hat Microsoft zum allersten Mal 17,5 von 18 Punkten erreicht. Das war im letzten Jahr noch 13,5 Punkte. Die haben sich deutlich verbessert. Es gibt noch drei Produkte die 18 Punkte haben, die noch besser sind. Der Trend geht dahin, dass Microsoft sich bezüglich Antivirus deutlich verbessert.“
Deutlich ist außerdem der Vorteil für die Nutzer: Die Software muss nicht gekauft oder heruntergeladen werden und ist bereits fester Bestandteil von Windows. Vielen Nutzern sind herkömmliche Antivirus-Programme auch zu kompliziert. Der Windows Defender kann auch hier punkten: Die Software lässt sich leicht bedienen, startet Scan-Vorgänge automatisch und schützt Programme wie das Outlook-Postfach in Echtzeit.
Der Erfolg des Defender gefährdet das Geschäft der kommerziellen Anbieter von Schutzsoftware – Haben die anfangs noch vergleichsweise einfache Virenscanner verkauft, ist das Hauptprodukt inzwischen meist eine umfangreiche Security-Suite. Für die Hersteller eine gute Einnahmequelle, dann dafür kassieren sie pro Jahr bis zu 80 Euro.
Aber auch Microsoft entwickelt sein Angebot derzeit weiter. Mit dem Creators Update für Windows 10 ist der Defender offiziell ebenfalls zur „Security Suite“ ausgebaut worden. So werden Angriffe schneller in Echtzeit abgewehrt. Es gibt mehr Einstellungsmöglichkeiten für den Schutz von Netzwerken. Prof. Norbert Pohlmann: „Windows hat aufgeholt und man könnte jetzt sagen, wenn es um gängigen Malware-Schutz geht, dann ist die Onboard-Engine – also der Windows Defender – gut genug. Dazu bräuchte ich keine Extra-Software."
Das ganze Interview gibt es unter: https://www.deutschlandfunk.de/virenschutz-windows-defender-neuerdings-zuverlaessig.735.de.html?dram:article_id=427901
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