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Schon ein unachtsamer Klick genügt – Hacker verschaffen sich Zugriff auf 18.000 E-Mailkonten Prof. Pohlmann im Handelsblatt zum Hack des E-Mailkontos von EZB-Chef Draghi

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Erneut haben sich Hacker prominente Opfer gesucht: EZB-Chef Mario Draghi und den früheren italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi. Mithilfe einer selbstentwickelten Schadsoftware konnten die Kriminellen in die E-Mailkonten ihrer Opfer eindringen. 

Grund genug, um die Debatte rund um die dringend notwendigen Änderungen in der IT-Sicherheit erneut anzustoßen. Prof. Norbert Pohlmann, Leiter des Instituts für Internet-Sicherheit, sprach mit dem Handelsblatt (vollständig zu lesen mit der Variante „Handelsblatt Digitalpass“). Der IT-Experte vermutet, dass die Angreifer einen infizierten Link an ihre Opfer geschickt haben. Wenn die Nutzer darauf klicken, gelangt die Schadsoftware auf den Rechner oder auch das Smartphone. Die Attacken unterscheiden sich nur am Aufwand der Angreifer, die E-Mails möglichst echt aussehen zu lassen. Es sei deshalb enorm wichtig, Anhänge oder Links nur von bekannten Absendern anzuklicken und auch grundsätzlich abzuwägen, „ob ich diese Mail wirklich öffnen muss, welchen Nutzen ich davon habe. Schon ein unachtsamer Klick genügt und die Schadsoftware ist auf meinem Rechner installiert.“ 

Derzeit laufen die Ermittlungen im Fall Draghi auf Hochtouren: Erste Informationen lassen vermuten, dass der Hacker die verwendete Schadsoftware selbst entwickelt hat. Es gebe auch Hinweise darauf, dass er einen „Keylogger“ auf einigen Computern installieren konnte. Mit einer solchen Software lassen sich alle Eingaben auf der Tastatur eines infizierten Computers überwachen. 

Insgesamt zeige sich leider erneut, dass die Sensibilisierung für IT-Sicherheit nach wie vor „stiefmütterlich“ behandelt werde. Deshalb setzt sich der Informatiker Norbert Pohlmann seit vielen Jahren mit seinem Gelsenkirchener Institut – if(is) für einen Paradigmenwechsel in der IT-Sicherheit ein. Man müsse wieder hin zu vertrauenswürdigeren Systemen kommen, und endlich proaktiv agieren. Aus der Sicht des IT-Experten stehen moderne und sichere IT-Sicherheitslösungen bereits bereit. Doch es mangelt bislang am gemeinsamen Willen, um diese Lösungen umzusetzen: „Wir brauchen nur noch eine gemeinsame Strategie und den festen Willen, um diese flächendeckend einzusetzen und so die Vorzüge des Fortschritts mit einem angemessenen Risiko auszukosten.“

Mehr Informationen zum Engagement von Prof. Norbert Pohlmann gibt es unter: http://norbert-pohlmann.com/

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