Das Verbrechen macht sprachlos: In Herne-Wanne wurde ein Kind von seinem Nachbarn erstochen. Der Mörder stellt nach der Tat die Bilder und einen Chatverlauf ins Internet. Die öffentliche Fahndung nach dem Täter läuft.
Als Studiogast bei Lokalzeit-Ruhr beschreibt Prof. Norbert Pohlmann, Leiter des Instituts für Internet-Sicherheit – if(is), die Möglichkeiten und Gefahren des Darknets: Grundsätzlich sei die Funktion, anonym zu surfen, erstmal nicht verwerflich, beginnt der IT-Sicherheitsexperte in der Live-Sendung. Gefährlich würde es, wenn Kriminelle sich die Plattform zu nutzen machen, „um dort Waffen und Drogen zu verkaufen.“
Nach Bekanntwerden des Falls haben die IT-Sicherheitsexperten des if(is) versucht, die Spuren des Täters im Internet zu analysieren. Dabei sind die Informatiker darauf gestoßen, „dass die meisten Informationen auf einem Imageboard und nicht im Darknet zu finden sind. Das (Imageboard) ist ein anonymisierten Server, der in den USA steht, eine Art Pinnboard, auf der Bilder veröffentlicht werden können, die in der ganzen Welt verfügbar sind.“
Die Fahndungsmöglichkeiten schätzt Experte Pohlmann durchwachsen ein: Wichtig aber zeitgleich auch schwierig wäre es, an die IP-Adressen aus den USA zu gelangen, um sie entsprechend auswerten zu können. „Wir haben Profis in den Strafverfolgungsbehörden. Es wird immer weiter ausgebaut, gerade hier in Nordrhein-Westfalen“, hofft der Leiter des if(is) auf einen schnellen Fahndungserfolg.
News-Mitteilungen
Startseite » News-Mitteilungen » Neunjähriger in Herne getötet: Prof. Pohlmann im WDR über Fahndungsmöglichkeiten und anonymes Surfen im Darknet