Die Hackervereinigung Anonymous wurde unter anderem durch den Angriff auf das Medienunternehmen Sony bekannt, bei dem tausende Nutzerdaten veröffentlicht wurden. Seit August haben die Hacker angeblich ein neues Ziel. Das Soziale Netzwerk Facebook, das auch Datenschützern ein Dorn im Auge ist, soll laut einem anonymen Video, welches angeblich von Mitgliedern der Anonymous-Bewegung ins Netz gestellt wurde, das neue Opfer sein. Aussage dieses Videos ist, dass Facebook sein Geld mit dem Verkauf von persönlichen Daten verdienen würde, und dies in der Hackerszene nicht geduldet werde. Stichtag für die „Operation Facebook“ soll der 05.11.2011 sein.
Seit Veröffentlichung des Videos wird im Internet darüber spekuliert, ob das Video überhaupt von Anonymous selbst stammt, oder nur von Sympathisanten der Gruppe, wie ein Tweet der Hackergruppe vermuten lässt. Auch Professor Pohlmann vom Institut für Internet-Sicherheit hat diese Diskussion verfolgt. „Ich glaube, dass der Angriff selbst gar nicht mehr im Vordergrund steht“ spekuliert Pohlmann. Gemeint ist damit die Wirkung der reinen Ankündigung; Pohlmann geht davon aus, dass Facebook bereits Maßnahmen ergreift, um sich gegen den potentiellen Angriff und seine Folgen zu schützen. Außerdem, so Pohlmann, sei die Öffentlichkeit auf die Forderung nach mehr Nutzerrechten und die Missstände durch Facebooks Unternehmenspolitik aufmerksam gemacht worden.
Eine Zerstörung Facebooks ist nach Expertenmeinung eher unwahrscheinlich. Aufgrund riesiger Infrastrukturen ist ein vorübergehender Ausfall des Systems wohl das größte anzunehmende Übel. „Was gelingen kann, ist, die Server für einige Zeit lahmzulegen. Über einen längeren Zeitraum hinweg ist das aber schwierig, weil der Verursacher dann identifizierbar wird“, so Pohlmann.
Mehr zum angeblich geplanten Angriff auf Facebook und den Zusammenhängen zwischen Anonymous und der Aktion „Occupy Wall Street“ finden Sie im WDR-Bericht unter:
http://www1.wdr.de/themen/digital/sp_socialnetworks/facebookhack100.html
Hackerangriff auf Facebook
