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Webcams und Kameras von mobilen Endgeräten geben Kriminellen private Einblicke

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Mit Freunden kurz skypen, per Webcam die lieben Verwandten am anderen Ende der Welt regelmäßig live sehen – das sind die Vorzüge der Kameras an unseren Rechnern. Doch mittlerweile werden immer mehr Fälle bekannt, bei denen sich Unbefugte Zugriff zu den Cams verschafft haben und ihre Opfer heimlich beobachtet haben. Doch wie kann so etwas passieren? Sind solche Vorkommnisse die absolute Ausnahme oder muss ich reagieren?
Ein 48-jähriger Mann aus dem Rheinland zum Beispiel bekam eine längere Bewährungsstrafe für das Ausspionieren von rund hundert Jugendlichen. Zwischen Herbst 2009 und Frühling 2010 hatte er ihnen einen Trojaner über das Chatprogramm ICQ verpasst. Er hatte sich in fremde Konten gehackt, sich als Freund der Opfer ausgegeben. Und diese hatten ihm vertraut: Sie nahmen die Datei des vermeintlichen Freundes an, die in Wahrheit ein Trojaner war – ein Computerprogramm, das als nützliche Anwendung getarnt ist, eigentlich aber eine ganz andere Funktion erfüllt. Der Rheinländer erhielt so Zugriff auf die Webcams seiner Opfer.
Sebastian Barchnicki (Artikel von Sebastian Barchnicki) vom Institut für Internet-Sicherheit erklärt der TAZ, wo Gefahren im Umgang mit den Kameras lauern: „Wenn ein Hacker es schafft, einen Trojaner zu installieren, hat er Zugriff auf den infizierten Computer.“ Dann, so weiß der Experte, kann der Hacker jederzeit die Kamera ansteuern und sein Opfer ausspionieren. Weitere Sicherheitslücken finden sich in vielen Apps.
Auf Smartphones und Tablet-PCs kann ein unvorsichtiger Nutzer schon beim Installieren einer App die Einwilligung auf einen Zugriff auf Kamera, Mikrofon oder Telefonbuch erlauben, wenn er die entsprechenden Rechte freigibt.
So ließen sich theoretisch Gespräche mitschneiden, selbst wenn das Handy nur im Raum liege, sagt Barchnicki, „gefühlt fordern diese Zugriffe auf Kamera und Mikrofon fast alle Apps. Was genau eine App mit ihren Berechtigungen anfängt, ist allerdings schwer nachzuvollziehen.“
Sebastian Barchnicki warnt: „Als Benutzer sollte man sich fragen, ob die Taschenlampen-App wirklich den Zugriff auf die Kontakte braucht, und nur die Apps installieren, denen man wirklich vertraut.“ Und er hat noch weitere Tipps: unbenutzte Apps am besten deinstallieren. Den Computer stets mit den neuesten Updates für Programme und Betriebssystem versorgen. Ein sicherer Browser wie Chrome oder Firefox erhöht das Schutzniveau – vermeiden sollte man das Surfen mit Administratorrechten. 100%-igen Schutz gibt es nur, wenn der Nutzer seine PC-Kamera und sein Mikrofon deaktiviert.
Den gesamten Artikel gibt es hier: http://www.taz.de/Kameraueberwachung-im-Alltag/!135332/

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