Ein Team des Instituts für Internet-Sicherheit – if(is) hat sich ausgiebig mit den Gefahren beim Online-Banking befasst und neue Methoden zum Betrugsschutz entwickelt. Ihre Forschungsergebnisse stellen die Mitarbeiter des if(is) sowie Wissenschaftler der Technischen Universität Berlin und der Universität des Saarlandes am 26. April in Gelsenkirchen vor.
Online-Banking ermöglicht Privatpersonen und Unternehmen die Abwicklung von alltäglichen Bankgeschäften ohne Medienbruch und über die normalen Öffnungszeiten der Banken hinaus. Die Anzahl an Privatnutzern des Online-Bankings steigt: Allein in 2016 erledigten bereits 38 Millionen Deutsche ihre Bankgeschäfte online.
Durch illegale Aktivitäten, wie etwa den nicht autorisierten Zugriff auf Bankkonten (z.B. durch Phishing) oder der schadhaften Manipulation von Online-Überweisungen, entstehen den Banken und Endbenutzern immense Schäden. Der Branchenverband BITKOM beziffert die in 2015 beim BKA gemeldeten Schäden durch Phishing in Deutschland mit über 17,9 Millionen Euro, bei einer beinahe Verdopplung gegenüber den Vorjahren. Es ist davon auszugehen, dass viele weitere Schadensfälle unbemerkt bleiben, nicht zur Anzeige gebracht werden, oder durch die Statistik nicht erfasst werden, sodass die Dunkelziffer deutlich höher ausfällt. Die über diese gemeldeten Fälle hinausgehende Dunkelziffer sowie die klar erkennbaren Trends machen die Relevanz des Finanzbetrugs in diesem Sektor deutlich.
Durch den Missbrauch des Online-Bankings entwickelt sich die Finanzkriminalität derzeit zu einer ernsten Gefahr für unsere heutige Informationsgesellschaft. Gleichzeitig ist unsere Gesellschaft mit einer Vielzahl neuer Medien konfrontiert, welche bei unzureichenden Sicherheitsmechanismen den Schaden noch weiter erhöhen können. Betrüger zielen z.B. vermehrt darauf ab, Online-Banking auf den zunehmend populären Smartphones zu missbrauchen. Ferner können vermeintlich sicherere Transaktionssysteme (z.B. mobile TAN) bereits von Angreifern umgangen werden.
In einem Forschungsprojekt haben Mitarbeiter des Instituts für Internet-Sicherheit einen ganzheitlichen Ansatz zum Schutz des Online-Bankings erarbeitet. Neben technischen Maßnahmen sollen auch gesellschaftliche Maßnahmen vorangetrieben werden.
In einem hochkarätig besetzten Symposium werden alle Mitwirkenden die aktuellen Ergebnisse präsentieren: Neben Impulsvorträgen von Peter Vahrenhorst, Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen und Gerd Rüter vom Bank-Verlag GmbH, werden Prof. Dr. Norbert Pohlmann, Leiter des if(is), René Riedel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Internet-Sicherheit, Dr.-Ing. Ulrike Schmuntzsch, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technische Universität Berlin und Michael Brengel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes die Forschungsergebnisse vorstellen. Abgerundet wird das Symposium durch die Präsentation der Forschungsergebnisse der Avira Operations GmbH & Co. KG durch Oliver Wolf, Senior Business Developer und der Fiducia & GAD IT AG durch Dr. Ralf Jarisch, Fachbereich Selbstbedienung und Kryptografie.
Die Veranstaltung findet am 26. April von 10 Uhr bis 15:30 Uhr an der WH Gelsenkirchen statt. Anmeldung und Information unter: https://www.internet-sicherheit.de/symposium/