Elektronische Zertifikate
Ein Problem mit öffentlichen Schlüsseln ist, dass sie zwar öffentlich bekannt sein können, aber nicht festgestellt werden kann, ob sie wirklich vom angegebenen Absender stammen. Elektronische Zertifikate helfen, diese Unsicherheit zu überwinden.
Mit Hilfe von Zertifikaten können die Echtheit von öffentlichen Schlüsseln und sonstigen Attributen, wie z.B. Ausbildungsqualifikationen, Kreditrahmen, Positionen in Organisationen, usw. überprüft werden. Ein Zertifikat könnte man als Äquivalent zu einem Ausweispapier (z.B. Personalausweis, Reisepass) in der realen Welt bezeichnen. Bei Zertifikaten handelt es sich um ein elektronisches Dokument, welches Attribute zu einem Inhaber, wie Name, E-Mail-Adresse sowie andere persönliche Angaben, und dessen öffentlichen Schlüssel enthält. Ausgestellt wird das Zertifikat durch eine Zertifizierungsinstanz, die zuvor die Angaben des Benutzers überprüft. Das kann eine Zertifizierungsinstanz eines Anbieters für digitale Signaturen sein, oder eine Abteilung eines Unternehmens bzw. einer Organisation oder im Zweifel auch eine Behörde. Die Informationen zu diesem Aussteller sowie seine digitale Signatur über alle Attribute des Zertifikats sind ebenfalls Teil des Zertifikats, um die Authentizität zu gewährleisten und das Zertifikat vor Manipulation zu schützen. Durchgesetzt als Standard in diesem Bereich hat sich der ITU-Standard X.509. Bei Erhalt eines Zertifikates kann dank der digitalen Signatur des Ausstellers die Echtzeit einfach überprüft werden. Damit steht ein Nachweis zur Verfügung, dass ein öffentlicher Schlüssel und weitere Attribute echt sind.
Aufbau und Erstellung von Zertifikaten
Das Zertifikat ist von der Zertifizierungsinstanz, die es erstellt hat, digital signiert. Das Ergebnis, die digitale Signatur des Zertifikates der Zertifizierungstelle, ist ebenfalls Bestandteil des Zertifikates (siehe Abb. 7).
Jeder, der den öffentlichen Schlüssel der Zertifizierungsinstanz besitzt, ist damit in der Lage zu überprüfen, ob der öffentliche Schlüssel eines Nutzers wirklich von der Zertifizierungsinstanz stammt.
Mit anderen Worten: Die Zertifizierungsinstanz veröffentlicht Zertifikate mit öffentlichen Schlüsseln, die die Zugehörigkeit von Nutzern und deren öffentlichen Schlüsseln bestätigen.
Verifizierung von Zertifikaten
Voraussetzung ist, dass alle Nutzer des Sicherheitssystems der Zertifizierungsinstanz vertrauen können. Dazu muss die Zertifizierungsinstanz bestimmten Sicherheitsanforderungen genügen. Im Gesetz zur Digitalen Signatur werden die Sicherheitsanforderungen beschrieben, die eine Zertifizierungsinstanz erfüllen muss, die rechtlich anerkannte Zertifikate ausgeben möchte. Dazu zählen unter anderem vertrauenswürdiges Personal, zertifizierte Sicherheitskomponenten und eine vertrauenswürdige Systemumgebung. In einem globalen Sicherheitssystem können parallel oder hierarchisch verteilte Zertifizierungsinstanzen zusammengefasst sein.
von Dieses Einbringen von Wurzelzertifikaten in Internetbrowser unterliegt einer strengen Prüfung der Zertifizierungsinstanz auf Vertrauenswürdigkeit.
Aus diesem Grund sollte bei Erwerb dieser Produkte auf einen vertraulichen Bezugskanal geachtet werden.
In der Tabelle 1 ist der Inhalt eines X.509-Zertifikats dargestellt.
Versionsnummer z.B. X.509v3 |
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Seriennummer vom Zertifikat |
Verwendete Algorithmen für die Signatur und Hashwert |
Weitere Angaben zum Herausgeber |
Gültigkeit des Zertifikats (z. B. nicht vor xxx oder nicht nach xxx) |
Angaben zum Inhaber |
Öffentlicher Schlüssel des Inhabers |
Erweiterungen, die nach X.509 erlaubt sind |
Signatur des Herausgebers |
Kryptographische Prüfsummen und Zertifikate sind wichtige Bestandteile moderner Sicherheitssysteme. Die beiden Sicherheitsmechanismen helfen die Verbindung zwischen öffentlichen Schlüsseln mit weiteren Attributen und Benutzern sowie zwischen Nachrichten und digitale Signaturen mathematisch zu überprüfen.