Weisenrat für Cyber-Sicherheit
IT-Sicherheit, Vertrauen und digitale Souveränität sind die Voraussetzungen für eine positive Gestaltung der Digitalisierung. Nur über eine etablierte und gelebte Cyber-Sicherheit in allen Bereichen der Gesellschaft können Vertrauen und Akzeptanz für digitale Lösungen geschaffen werden.
Um diesen Anforderungen an die gelebte Cyber-Sicherheit gerecht zu werden, hat das Cyber Security Cluster Bonn e.V. einen unabhängigen Weisenrat für Cyber-Sicherheit ins Leben gerufen. Der Weisenrat hat sich 2019 formiert und besteht aus sechs renommierten Professorinnen und Professoren aus den wichtigsten Exzellenz-Clustern in Deutschland:
Neben Prof. Norbert Pohlmann, Informatikprofessor für Informationssicherheit und Leiter des Instituts für Internet-Sicherheit – if(is) an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, zählen Prof. Dr. Delphine Reinhardt, Professorin für Computersicherheit und Privatheit an der Georg- August-Universität Göttingen, Prof. Dr. Matthew Smith, Professor für Usable Security and Privacy an der Universität Bonn und am Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE, Prof. Dr. Claudia Eckert, Leiterin des Fraunhofer AISEC und des Lehrstuhls für Sicherheit in der Informationstechnik an der TU München, Prof. Dr. Angela Sasse, Professorin für Human-Centred Security an der Ruhr Universität Bochum und Prof. Dr. Matthias Hollick, Professor für Sicherheit in Mobilen Netzen an der Technischen Universität Darmstadt zu dem Rat der Cyber-Sicherheits-Experten.
Empfehlungen vom Weisenrat
Durch die Zusammenarbeit der unabhängigen Expertinnen und Experten sollen Empfehlungen entwickelt werden, auf die die deutsche Politik und Wirtschaft zurückgreifen können. Mit der Veröffentlichung des ersten Berichts des Weisenrats für Cyber-Sicherheit und dessen Versendung durch das Bonner Cluster an die Bundesregierung sind acht Handlungsempfehlungen verbunden, die als Entscheidungshilfe für die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen, die die Politik verantwortet, verstanden werden sollen. Die Empfehlungen werden wie folgt zusammengefasst:
Technologie muss sich dem Menschen anpassen, um ihn zu entlasten und zu schützen.
Hersteller müssen sich zu regelmäßigen Schwachstellentests und Sicherheitsupdates verpflichten.
Digitale Prozesse und Infrastrukturen müssen angriffsresilienter werden.
Technologische Souveränität muss erhöht und bewahrt werden.
Digitale Infrastrukturen in smarten Städten müssen jederzeit verfügbar, verständlich und beherrschbar bleiben.
KI-Systeme müssen transparent und zertifizierbar sein.
Langlebige Produkte müssen krypto-agil gestaltet werden.
Der Schutz der Demokratie muss online verstärkt werden.
Ähnlich wie der Bericht der Wirtschaftsweisen, also der Bericht des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, wird das Cyber Security Cluster Bonn künftig jährlich einen Bericht des Weisenrats für Cyber-Sicherheit vorlegen. Politik und Wirtschaft bekommen so handfeste Impulse und können die Berichte zur jeweils aktuellen Orientierung nutzen, um dann die richtigen Entscheidungen zum Ausbau des Standort Deutschlands in Bezug auf die Cyber-Sicherheit zu treffen.
„Politik und Wirtschaft müssen die Rahmenbedingungen schaffen, um die technologische Souveränität im Cyber-Raum gestalten zu können. Wir müssen das ´IT-Security made in Germany´ zu einem anerkannten Qualitätssiegel machen“, sagt Prof. Dr. Norbert Pohlmann, Informatikprofessor für Informationssicherheit an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen und Leiter des if(is). Die Übersendung des Berichts an die Bundesregierung sieht Weisenratsmitglied Prof. Norbert Pohlmann als Katalysator für die zwingend notwendigen Handlungen und Entschlüsse, die im Sinne einer sicheren und vertrauenswürdigen Digitalisierung nun umgesetzt werden müssen.
Zum Bericht des Weisenrats für Cyber-Sicherheit: https://norbert-pohlmann.com/wp-content/uploads/2019/08/Jahresbericht-des-Weisenrates-für-Cyber-Sicherheit-2020-Prof.-Norbert-Pohlmann.pdf