Netzpolitisches Forum – Am 5. September diskutierten hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Forschung über die Zukunft der Digitalpolitik. Der eco e.V. hatte im Vorfeld zu den Bundestagswahlen zum Netzpolitischen Forum in Berlin eingeladen. Zu Gast war auch Institutsleiter Professor Norbert Pohlmann, der erneut ein größeres Engagement der Politik beim Thema IT-Sicherheit forderte.
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„Wir müssen aufklären. Wir brauchen Awareness- und Motivationskampagnen, die die Menschen dazu ermutigen, IT-Sicherheitssysteme zu nutzen“, forderte Pohlmann auf der Bühne und thematisierte damit eines der größten Probleme der IT: Den allzu sorglosen Umgang der Nutzer mit sensiblen Daten – teils aus Unwissen, teils aus Bequemlichkeit, aber auch aufgrund immer noch zu komplizierter Sicherheitslösungen. Da viele verbreitete Dienste immer noch unsicher sind und Hacks an der Tagesordnung stehen, muss der Mensch selbst mitdenken und kann sich nicht allein auf die Technik verlassen.
Ein weiteres Thema war der umstrittene Bundestrojaner. Pohlmann sieht in dem Trojaner eine Gefahr: Damit dieser funktioniert und die Behörden Kommunikation von möglichen Gefährdern abfangen können, müssen Schwachstellen in der Sicherheitssoftware existieren, die an die Bundesbehörden gemeldet werden müssen. Diese Schwachstellen könnten aber genauso von Kriminellen ausgenutzt werden. Der Bundestrojaner könnte somit sein Ziel komplett verfehlen und statt mehr Sicherheit zu bringen, eine Tür für mehr Netzkriminalität öffnen. Die jetzige gesetzliche Regelung ist also kritisch zu betrachten.
Während der etwa 2,5 stündigen Veranstaltung waren neben Professor Pohlmann unter anderem Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD), Renate Künast (Die Grüne), Christian Lindner (FDP) und Philipp Justus (Google Deutschland). Die komplette Veranstaltung kann hier nachgeholt werden: https://www.youtube.com/watch?v=f0dEvaswxjE