Die israelische Sicherheitsfirma Check Point hat vier schwerwiegende Sicherheitslücken im Android-Betriebssystem entdeckt. Dadurch könnten rund 900 Millionen Handys potentiell gefährdet sein. Die Gefahr bezieht sich vor allem auf private Daten, Passwörter oder auch gespeicherte Bankverbindungen. „Android hatte in der Vergangenheit immer mal wieder mit Sicherheitslücken zu kämpfen, insbesondere im Bereich der Rechteeskalation“, erklärt Matteo Cagnazzo vom Institut für Internet-Sicherheit if(is).
Betroffen sind diesmal vor allem diejenigen Smartphones und Tablets, in denen ein LTE-Chip des Herstellers Qualcomm verarbeitet ist. Die Treibersoftware darin ist dazu da, um Highspeed-Verbindungen mit LTE aufzubauen. Nun könnten beispielsweise Apps in den Umlauf geraten, die Trojaner oder andere Schadsoftware auf die Smartphones spielen. Hacker können so einen Root-Zugriff erhalten, problemlos Daten auskundschaften und für illegale Zwecke nutzen. Der LTE-Chip ist vor allem in neueren Smartphones und Tablets verarbeitet, die mit Android laufen. „Der aktuelle Angriffsvektor über den LTE-Chip ist eine weitere Art sich auf dem Gerät Root-Zugriff zu verschaffen. Wichtig ist, dass die Hersteller hier schnell nachbessern, wobei die Vergangenheit gezeigt hat, dass dies vermutlich ein vergebliches Warten, insbesondere bei älteren Geräten, ist“, so Matteo Cagnazzo weiter.
Schutz bieten die neusten Updates und Virenscanner auf dem Smartphone. Außerdem sollten Android-Nutzer genau darauf achten, welche App sie nutzen und ob diese aus vertrauenswürdigen Quellen stammen. Ebenfalls ist zu beachten, welche Rechte den Apps eingeräumt werden müssen. Wer sich im Play Store auf die Installation von bekannten und verbreiteten Apps beschränkt, kann sich ebenfalls vor Hackerangriffen schützen.
In unseren Tipps für mobile Geräte finden sie weitere hilfreiche Hinweise, die Sie bei der Nutzung ihres Smartphones beachten sollten: Selbstlernangebot IT-Sicherheit